27.10.2025 09:00 von Thomas Buchberger
Wassergenossenschaft Stumm
Freitag, 26.September 2025 um 19.30 Uhr im GH-Märzenklamm in Stumm
Obmann Helmut Hauser ersucht den Schriftführer Oliver Glaser und Frau Gitti Heiss um Führung der Anwesenheitsliste. Der Obmann eröffnet um 20:30 Uhr die ordentliche Vollversammlung der WG Stumm. Anwesende Stimmrechte von insgesamt 9.726,67 sind 2.393,85. Anwesende Personen 56. Der Ausschuss war vollzählig erschienen.
Der Obmann verliest die Tagesordnung.
Der Obmann begrüßt die erschienenen Mitglieder, darunter Herrn Bürgermeister Kolb, Herrn Vizebgm.Hollaus Hans Peter und dankt für Ihr Kommen. Er stellt die Beschlussfähigkeit fest. Bezüglich Tagesordnung gibt es einen Einwand von Herrn Patrick Höllwarth. Er stellt einen Antrag auf Mitgliedschaft der Wassergenossenschaft. Der Obmann wird seinen Antrag im Verlauf der Vollversammlung zur Abstimmung bringen lassen.
Unter Punkt 2 gedenkt die Vollversammlung der verstorbenen Mitglieder und die Mitglieder erheben sich von ihren Sitzen.
Anschließend verliest der Schriftführer Dr. Oliver Glaser das Protokoll der letzten Vollversammlung vom 26.Jänner 2024. Herr Rinker ersucht um Richtigstellung. Es wurde das Jahr 23 geprüft und nicht wie im Protokoll irrtümlich vermerkt 22.
Außerdem fehle im Protokoll, dass die zur Wahl stehenden Kassaprüfer gar nicht anwesend waren bei der Vollversammlung. Der Obmann erklärt, dass dafür zwei Anwesende Mitglieder zu den Kassaprüfern gewählt wurden.
Unter Punkt 4 berichtet der Obmann über die arbeitsintensive Planungsphase der letzten 3 Jahre, das Einholen der Genehmigungen, die Vergabemodalitäten, die lang dauernde Bewilligung der Straße und dass insbesondere die Wildbach vom Land Tirol das ganze Projekt fast 1 Jahr verzögert hat. Aber letztlich konnte das Bauwerk in Auftrag gegeben werden und der Baufortschritt ist sehr gut. Auch was die ursprüngliche Kostenschätzung des Wegebaues betrifft, konnten bereits 300.000 € eingespart werden.
Insbesondere bedankt sich der Obmann beim Grundbesitzer Neid Franz, denn ohne seine Unterstützung und Entgegenkommen wäre dieser Bau nicht möglich gewesen.
Weiters berichtet er von der Errichtung des Gehsteiges auf die März, wo ebenfalls eine Ringleitung errichtet wurde.
Was die neue Quelle oberhalb der perlmoosquelle anbelangt, so würde die Agrargemeinschaft Stummerberg 2.200 € pro Jahr dafür verlangen. Die Quelle schütter mit 2,5secl und könnte zum Behälter abgeleitet werden.
Das Thema Tiefbrunnen beschäftigt immer noch die Gerichte, so liegt der Akt jetzt in Wien und die Wassergenossenschaft wird von Dr. Wallnöfer einem Rechtsanwalt mit Spezialisierung Wasserrecht vertreten. Hier macht der Obmann darauf aufmerksam, dass diese Gerichtsprozesse reine Geldvernichtung sind und uns allen schaden würden. Ohne Tiefbrunnen, wie bereits vielfach in den früheren Vollversammlungen erörtert, keine Wasserversorgung in Stumm. Insbesondere bei Leckagen im Wassernetz kann der Tiefbrunnen jederzeit ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stellen.
Unter Punkt 5 verliest Frau Gitti Heiss den Kassabericht des Jahres 2024.
Einnahmen 202.145 €
Ausgaben: 83.869 €
Überschuss: 118.176,95 €
Geldstände per 31.12.2024
Girokontostand Raika Stumm 66.852,11
Sparbuch 355.863,77 €
Sparbuch Wechselberger 6.223,25 €
Stand Raika Stumm Konto 20.677 per 25.9.2025: 54.666,64 €
Zum Kassabericht erfolgen keine Wortmeldungen.
Unter Punkt 6 bestätigen die Rechnungsprüfer Fasching Hans Peter und Lechner Simon die einwandfreie Verbuchung aller Belege und die ordnungsgemäße Verwaltung der Buchhaltung für das Jahr 2024.
Sie stellen daher den Antrag, die Jahresrechnung 2024 zu genehmigen und den Ausschuss und den Kassier für das Rechnungsjahr 2024 zu entlasten. Dieser Antrag wird von der Vollversammlung einstimmig angenommen. Der Obmann bedankt sich bei den Kassaprüfern für die geleistete Tätigkeit.
Unter Punkt 8 erläutert der Kassier Martin Falkner die Budgetvorschau für das Jahr 2025.Bis dato waren Einnahmen von 193.00 € zu verzeichnen und Ausgaben für Instandhaltungen von ca. 37.000 €, für die Planung Hochbehälter ca. 150.000 €, Vermessungen 4000 € und Baukosten bis dato in Summe von ca.500.000 €. Das heißt, dass heuer mit Ausgaben von ca. 715.000. € zu rechnen sein wird und eine negative Budgetvorschau von -521.900 € zu erwarten sein wird.
Anhand eines Lichtbildervortrages werden der Vollversammlung Bilder vom aktuellen Baugeschehen am Hochbehälter sowie vom Wegebau gezeigt. Herr Falkner bedankt sich insbesondere beim Obmann dafür, dass durch ihn der Wegebau um 300.00 € günstiger abgewickelt werden konnte. Fa. Strabag als ausführende Firma und die Planungsfirma AEP aus Schwaz würden bis jetzt sehr gut arbeiten und es gebe keine Probleme beim Bauprojekt. Der Baufortschritt verlaufe sehr gut.
Die zu erwartenden Nettokosten für den Hochbehälter-Bau betragen laut derzeitigem Stand ca.1,3 Mio. €, davon die Fa. Strabag mit 1,2 Mio.€ und die Regelungstechnik ca. 95.000 €.
Insgesamt wird der Bau ca.1,9 Mio. € kosten. Bis dato hat die WG Stumm 400.000 € aus dem laufenden Budget bezahlt. Vermutlich werden ca.1,5 Mio. € fremdfinanziert werden müssen.
Herr Falkner bedankt sich bei Herrn Kerschdorfer Hannes für die ökologische Bauaufsicht, ebenso beim Ausschuss für die gute Zusammenarbeit. Abschließend weist er noch einmal daraufhin, dass wir sehr günstig gebaut haben, wenn man bedenkt, dass noch vor einigen Jahren von 3 Mio. € Gesamtkosten die Rede war.
Der Obmann stellt den Antrag, den vorgelegten Budgetentwurf für das Jahr 2025 zu genehmigen. Der Antrag wird einstimmig angenommen.
Der Obmann schlägt vor, dass die Kassaprüfer Fasching Hans Peter und Lechner Simon weiter die Kassaprüfer bleiben sollen. Dieser Vorschlag wird von der Vollversammlung einstimmig angenommen.
Der Obmann stellt die neu zu wählenden Ausschussmitglieder vor: Rohrmoser Michael scheidet aus, sein Sohn Alexander übernimmt diese Funktion.Ebenso scheiden aus Ausserladscheider Heinrich und Ortner Franz, dafür stellen sich Pfister Anton und Schösser Johann zur Verfügung. Schösser Johann ist krankheitshalber entschuldigt.
Die Vollversammlung beschließt einstimmig den neuen Ausschuss, das sind Obmann Hauser Helmut, Kassier Falkner Martin, Obmann Stellvertreter Schellhorn Franz, Schriftführer Dr.Oliver Glaser, die bisherigen Ausschussmitglieder Lechner Franz und Kerschdorfer Hannes, Lechner Andreas und Martin Wurm, Schösser Johann, Pfister Anton, Rohrmoser Alexander und Garber Peter.
Unter Punkt 11 wählt die Vollversammlung den Schlichtungsausschuss mit Ruech Josef und Stock Helmut einstimmig.
Anschließend folgt die Wahl bezüglich Einführung von Wasserzählern bei der Wassergenossenschaft Stumm oder Beibehaltung der Wassereinheiten.
Der Bürgermeister Franz Kolb erklärt, dass die Gemeinde Stumm beabsichtigt in näherer Zukunft digitale Wasserzähler einzuführen. Seiner Meinung nach sei es an der Zeit von den Wassereinheiten wegzukommen und auf moderne Erfassungsmethoden umzustellen. Das System der Wassereinheiten sei veraltet. Es komme auch des Öfteren vor, dass nur mehr wenige Personen in bestimmten Häusern wohnen, aber die Wassereinheitenerfassung nicht mehr den Tatsachen entspräche und daher diese Personen zu viel zahlen würden.
Ebenso meldet sich der Vize Bgm. der Gemeinde Stumm Herr Ing. Hollaus Hans Peter zu Wort. Seiner Meinung nach sei es ebenfalls an der Zeit den Wasserverbrauch korrekt und gerecht für alle zu erfassen. Beim bestehenden System der Wassereinheiten gebe es keinen Sparzwang für den Einzelnen, außerdem sei die digitale Wasserzählererfassung weit einfacher bei der Abrechnung.
Schneider Max meint, dass mit dem geplanten Wasserzins von 1,14€/m³ die Wassereinheiten weit günstiger seien.
Es entsteht eine rege Diskussion über die Vor- und Nachteile der jetzigen Erfassung.
Falkner Martin erläutert der Vollversammlung, dass insgesamt ca.170.00m³ Wasser im Gemeindegebiet pro Jahr verbraucht werden. Es werde vermutlich keine wesentlichen Unterschiede bei den Wasserverbauchskosten in Summe ausmachen, allerdings für jeden einzelnen betrachtet, könnten sich kleine Veränderungen ergeben je nach Wasserverbrauch. Er gibt auch zu bedenken, dass es dann auch kein Freiwasser mehr geben werde, dann wird jeder Liter Wasser verrechnet werden. Auf die Frage, ob die Dorfbrunnen weiterlaufen werden, sagt er, dass das auf jeden Fall bleiben wird.
Er erklärt, dass eine 4-köpfige Familie auf das Jahr gerechnet Wasserkosten von ca.40c pro Tag haben. Unser Wasser ist also im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr günstig.
Nachdem sich die Diskussion gelegt hat, bittet der Obmann die Vollversammlung in geheimer Wahl um Abstimmung entweder für die Wassereinheiten Abrechnung oder Abrechnung mit Wasseruhr. Die Anzahl der Stimmen richtet sich nach der Anzahl der Wassereinheiten.
Wer für die Beibehaltung der Wassereinheiten ist, stimme mit ja, wer für die Einführung der Wasseruhren ist, stimme mit nein.
Der Bürgermeister Kolb Franz und Ruech Josef zählen die in geheimer Wahl abgegebenen Stimmen aus und der Bürgermeister verkündet das Wahlergebnis.
1957 Stimmen haben mit ja gestimmt
590 Stimmen mit nein gestimmt.
Die Vollversammlung hat sich für die Beibehaltung der Wassereinheiten entschieden.
Unter Punkt 13 erläutert der Kassier die bestehenden Kreditangebote. Unter den Anbietern war die Raiffeisenkasse Stumm die beste.
Je nach Gemeindehaftung gibt es unterschiedliche Zinssätze. Außerdem wurden variable Kredite oder Fixzinskredite angeboten.
Die Kredite werden einzeln erläutert und der Vollversammlung zur Kenntnis gebracht. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass eine Gemeindehaftung nur dann zu Stande kommt, wenn die Vollversammlung der Kreditfinanzierung zustimmt.
Geplant sei, etwa 100.000 € pro Jahr zurückzuzahlen. Der Kreditrahmen werde mit 1,5 Mio. € beziffert. Zusätzlich sei mit Förderungen von 6% vom Land bzw. 14% vom Bund zu rechnen. Außerdem sei seitens der Gemeinde geplant, eine Einmalzahlung von 300.00 € durchzuführen, da es hier eine Förderung für die Gemeinde vom Land gebe.
Anschließend wird in geheimer Wahl über die Kreditaufnahme abgestimmt.
Der Bürgermeister verkündet das Wahlergebnis:
Mit Ja haben 69 Personen gestimmt, d.s.2333 Stimmen
Mit Nein haben 7 Personen gestimmt, d.s. 101,5 Stimmen.
1 Stimmzettel war leer.
Die Kreditaufnahme bei der Raika Stumm für den Bau des Hochbehälters wurde von der Vollversammlung mit absoluter Mehrheit befürwortet.
Unter Allfälliges entscheidet die Vollversammlung über den Antrag von Patrick Höllwarth zur Aufnahme als Mitglied in die Wassergenossenschaft Stumm.
Die Abstimmung erfolgt ebenfalls wieder geheim.
25 Personen mit 565 Stimmen haben mit Ja gestimmt
53 Personen mit 1.958,5 Stimmen haben mit Nein gestimmt.
Herr Höllwarth Patrick wird daher nicht als Mitglieder der Wassergenossenschaft aufgenommen.
Weiters gibt der Kassier Falkner Martin bekannt, dass die Gebühren für die Wassereinheit von derzeit 16,5 € auf 18 € netto erhöht werden.Abschließend ergreift Bürgermeister Kolb noch einmal das Wort und erklärt, dass dieses Bauprojekt nicht nur für diese Generation, sondern auch schon für die nächste Generation sein wird. Wasser ist immer noch ein sehr günstiges >Gut mit ca 10c Kosten pro Tag pro Person sollten wir alle dankbar sein und Vernunft walten lassen. Er bedankt sich beim Obmann und beim Ausschuss für die bisher geleisteten Arbeiten.
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr fallen, bedankt sich der Obmann bei allen Anwesenden für das Kommen, ebenso beim Ausschuss.
Er beschließt die Sitzung um 22.30 Uhr.
Schriftführer Dr.Oliver Glaser
Obmann Hauser Helmut