Wassergenossenschaft Stumm

Geschichte

Geschichtliche Entwicklung der Entwässerungsgenossenschaft Merz

Die Aufzeichnungen beginnen mit dem Datum 20.1.1931, wobei das entsprechende Protokoll schon 1929 aufgeschrieben worden sein dürfte. Es bezieht sich auf die Entwässerung der "Ameisenau". Das Protokoll wurde von Franz Laimböck als Obmann, Wurm Jörgl, Unterwurm, und Johann Steiner unterzeichnet.

1930 wird beschlossen das Möllgerbachl und das Laimböckbachl von den entwässerungsbedürftigen Grundparzellen oberhalb des "Obisdörfls" durch die Untermerzfelder unterhalb des " Uhlerhauses" re. der dortigen Betonbrücke mittels Rohren durchzuleiten, und zwar anstandslos und schadenfrei. (Siehe Planfragment aus 1927 bzw. 1929).
Bei der Vollversammlung wird vom Obm.Franz Laimböck berichtet, dass mit den Arbeiten im März 1930 begonnen wurde und diese Ende Dezember beendet wurden.

1931 wird beschlossen wegen Unstimmigkeiten der prozentmäßigen Abrechnung laut Kataster auf flächenmäßige Abrechnung überzugehen.

1940/41 bis zu diesem Zeitpunkt finden sich nur einige Abrechnungsbelege, jedoch keinerlei protokollarische Aufzeichnungen.

Erst 1964 werden bei der Vollversammlung erstmals die Beitragsgrundlagen je Haushalt festgelegt:
1965 Grundgebühr einmalig: 2900.- ATS
Je Hausanschluss: 4 Personen a 150.- l
jede weitere Person: 150 l
je Fremdenbett: 50 l
pro ha: 160 l

1966 werden allen Mitgliedern die Wasserbedarfsmengen bekanntgegeben. Allfällige bare und unbare Aufwendungen der Genossenschaft werden durch die Summe der Wasserbedarfsmengen (m3) geteilt und mit dem jeweils errechneten Wasserbedarf (m3) des einz. Mitlieds multipliziert und vorgeschrieben.

1968 am 7.3.1968 wurde auf der Vollversammlung eine neuerliche Umstellung der Kostenaufteilung beschlossen: Obmann Pfister Anton, Merz.
1. Anschlussgebühr: 3500.- ATS, 9 Tage später auf 4000.- ATS erhöht
2. je Punkt 9000.- ATS ( offenbar Wasserverbrauch in m3 pro Tag )
3. bei unbebauten Grundstücken 3500.- ATS je Punkt
4. Wasserzins 0,30 ATS /m3 mal 365 Tage
Hier findet sich im Protokoll die Anmerkung, dass die Kassa auf Null gestellt wird und der Kassastand entsprechend den Punkten (m3) an die Mitglieder rück überwiesen wird.

1969 bei der Vollversammlung wird Kröll Friedrich, Merz 113 a zum Obmann gewählt. Es werden die entsprechenden Auszahlungsscheine verteilt.

1970 jedem Haushalt werden mindestens 4 Personen zugrunde gelegt.

1971 die Quelle im Gschwendtnerwald wird von Schöser Johann kostenlos zur Verfügung gestellt. Vertrag mit Laimböck Robert über die Zuleitung der Mölggen Quelle.

1972 erstmals Hinweise auf Wassermangel in der Merz.

1973 Neuwahl des Ausschusses, Obmann wird Lechner Max, Pauler
Offene, nicht genehmigte Brunnen und Waschhütten sind mit Absperrungen und Entleerungsmöglichkeit zu versehen. Die genehmigten Brunnen beim Kohlmanner, Schusterer und Unterer Merz werden von der Genossenschaft überwacht und eingestellt. Obmann Lechner schlägt den Bau eines 2. Hochbehälters vor. Uhren sollen nicht montiert werden.
Es kommt zu einer Erhöhung der Anschlussgebühr auf 6000.-ATS, der Punkt, jetzt Einheit genannt, wird auf 10.000.- ATS erhöht. Zimmer mit Brause je Bett 80 l berechnet. Für alle Zubauten und Waschhüttenausbauten ist ein separater Anschluss zu bezahlen.
An den Bau eines Pumpwerkes wird gedacht. Neuaufnahme des Wasserverbrauches der einzelnen Mitglieder.

1973 Ausschusssitzung am 21.9. Erstmals Überlegungen die Wipptalquelle und die oberhalb liegenden Quellen zu erschließen. Eventuell Einkauf in die Wassergenossenschaft Stumm.
Simon Angerer unterzeichnet im Auftrag des Sebastian Angerer die Vereinbarung, dass das Schutzgebiet nicht eingezäunt werden darf, jährlich ein Sack Kunstdünger zu stellen ist, eine Zufahrt mit Parkplatz gemacht wird und sein Anwesen einen Hausanschluss ohne Einheitenberechnung erhält. Er verpflichtet sich den bestehenden Stall abzutragen. 21.10.1973 Ausschusssitzung
Josef Ortner, Uhler, verkauft der Genossenschaft 120 m2 in seiner Waldparzelle zur Errichtung eines Bassins. Erstmals wird die Wipptalquelle auf Wittalquelle korrigiert.

1974 Max Laimböck, Stumm 100, erklärt sich bereit Grund für die Errichtung eines Hochbehälters zu verkaufen.
bei der Vollversammlung am 19.3.1974 wird vom Wasserbauamt die Planung des Hochbehälters (Laimböckbassin) vorgestellt.
Kosten ca 800.000.- ATS. Freibäder müssen jährlich um die Füllung ansuchen. Der m3 Preis 5.- ATS.

Am 25.6.1974 nimmt die Gemeinde Stumm ein Darlehen von 500.000.- auf und stellt dieses der Wassergenossenschaft Merz zur Verfügung. Mit entsprechender Rückzahlungsverpflichtung der WG Merz.
Die Einödquelle wird ans Leitungsnetz angeschlossen.

1975 Die Einödquellfassung wird erneuert.

1977 bei der VV am 12.2.1977 wird erstmals der Erwerb der Sojerwaldquellen von den Geschwistern Kupfner erörtert. Es wird eine Schreibmaschine angekauft.

1978 Laut Kollaudierung des Wasserleitungsnetzes müssen alle Quellen im Frühjahr von der Hygiene Ibk untersucht werden. Das Schutzgebiet der Wittalquelle muss eingezäunt werden. VV 25.2.1978. Leitungsverlegung von Hutter bis Meindl ist vorgesehen

1979 Vergabe der Arbeiten für die Ringleitung Hutter bis Meindl. Die Kosten werden prozentuell auf die Anschlusswerber aufgeteilt. Bei der VV am 21.3. wird Max Lechner neuerlich zum Obmann gewählt. Der Vertrag bz. Laimböckquelle mit Fr.Byrne und Franz Laimböck wird um 4 Jahre verlängert.

1982 Verhandlung wegen Mölggen Quelle mit Franz Läimböck. Keine Einigung. Ein Schlichtungsausschuss muss gewählt werden. Bei der VV am 29.3. werden diese gewählt.

1984 VV am 14.4. beschließt Wasserzins für an gepachtete Flächen vorzuschreiben. Für Schweineställe sind 100 l /Tag zu verrechnen. Bei Hausanschlüssen dürfen nur 1 Zoll Rohre verlegt werden.
Eine Tränkeleitung am Wirtschaftsweg Pauler - bis Mauerbichl wird bewilligt. Bedingungen siehe Protokoll vom 16.11.1984 Ausschuss Sitzung.

1985 Verbindungsleitung Stumm - Merz wird erwogen.
Keine neuen Hausanschlüsse, bis allf. neue Quellen erschlossen sind. Im Wittalgebiet gestattet die Waldinteressentschaft weitere Quellen zu erfassen. Lechner Max ist wieder als Obmann gewählt.
Die Geschwister Kupfner stimmen der Quellfassung in ihrer Waldparzelle zu. 29.4.1985. Protokoll ASS.
Protokoll ASS 23.6. Die 2 Sojerwaldquellen, 2 Gschwendtnerquellen und die Schrofenquelle sind als Trinkwasser geeignet. Die Kosten für diese Fassungsarbeiten betrugen 203.657,98 ATS

1986 die Wasserrechtl. Bewilligung der 3 Quellen (2 Sojerwaldquelle, 1 Ramsschrofenquelle) ist eingelangt.
Erstmals Diskussion wegen Zusammenschluss mit WG Stumm, falls der WG Merz keine Kosten entstehen, wird das befürwortet. Bgm Hauser Rudolf von Stumm regt an, im Rahmen der geplanten Kanalisierung auch gleich die entsprechenden Wasserleitungsrohre zu verlegen.

1987 Auf der Vollversammlung vom 18.2. wird einstimmig beschlossen, Verhandlungen mit der WG Stumm bezüglich Zusammenschluss zu beginnen, da es zunehmend zur Wasserknappheit in der Merz kommt und weitere Quellerschließungen zu teuer kämen. Außerdem steht eine Ableitung des Merzenbaches durch die TKW zur Diskussion. Die sogenannte Maxquelle oberhalb der Kropfertkurve soll gefasst werden. Kosten 49.308.-ATS.

1988 Gespräche über eine Notwasserversorgung mit der WG Stumm sollen geführt werden.

1989 Vollversammlung, Schermschrofen, Sojerwald und Kropfertquelle wurden neu gefasst. Neuwahl des Ausschusses. Obmann Lechner Max sen. Obmstv. Fasching Alois, dieser erklärt, dass die WG Stumm mit einem Zusammenschluss zu ihren Bedingungen mit der WG Merz einverstanden ist. Die beiden Ausschüsse sollen zusammenkommen.
Zusammenschluss nur mit Vollversammlungsbeschluss.

Am 13.9.1989 erste gemeinsame Sitzung der beiden Wassergenossenschaften unter den Obleuten Pümpl Ernst für Stumm und Lechner Max sen. für die Merz.. Einvernehmen über den Zusammenschluss besteht. Kostenfrage soll später geklärt werden.

1991 bis 8.3. konnte eine gemeinsame Sitzung beider Ausschüsse noch nicht erreicht werden. Erste gemeinsame Sitzung beider Ausschüsse am 13.3. 1991. Ansuchen der WG Merz um Zusammenschluss.
Vollversammlung am 22.3.1991: Überlegung 2 Quellen vom Hamberg mit einer Zuleitung von 4000 m. Wegen zu hoher Kosten abgelehnt.
Es wird die Landesregierung und das Wasserbauamt ersucht, die rechtlichen Bedingungen für einen Zusammenschluss zu klären.
Alle Quellen müssen vom hygienischen Institut untersucht werden und der LR und BH bekanntgegeben werden.
Bei der ASS scheiden Obmann Lechner aus gesundheitlichen Gründen und die Kassieren Tausch aus. Es wird eine VV auf 15.11.1991 festgesetzt.

Die VV 1991 beschließt die Anschlussgebühr auf m3 umzustellen, wobei mindestens 900 m3 zu bezahlen sind zu einem Preis von 10.-ATS /m3 umbauten Raum. Ausgenommen werden Garagen, Holzlager und Ställe.
Gültig ab 15.11. 1991. Kassierin wird Martha Brugger einstimmig gewählt.
Obmann wird Ortner Franz, Obm.Stv. Fasching Alois
Die WG Stumm will nur die südlich des Merzenbaches gelegenen Häuser übernehmen, und zwar zu den in Stumm geltenden Gebühren.

1992: ASS, Ing. Holzhammer erklärt, eine Gebührenordnung muss so gestaltet sein, dass sie kostendeckend ist. Reserven sollten angelegt werden. Der m3 Preis Anschlussgeb. liegt derzeit bei ATS 15.- Sollte ein Wassermangel auftreten, so kann stundenweise abgeschaltet werden, vorherige Kundmachung erforderlich. Die WG haben das Recht, bei Wassermangel keine weiteren Anschlüsse mehr zu verkaufen.
ASS am 9.12.1992: Beschluss keine weiteren Anschlüsse zu verkaufen. Die Einödquelle wird neu gefasst.

1993: Neuerliche Überlegungen neue Quellen zu erschließen, Kosten ca. 2,2 Mio. ATS (Schätzung Ing. Holzhammer).
Am 27.3.1993 gemeinsame Sitzung mit WG Stumm. Übernahme des Verrechnungsmodus der WG Stumm, Kostenbeteiligung am Grund für Tiefbrunnen. Kostenteilübernahme für die bereits vorausschauend errichtete Verbindungsleitung Dorf----- Fiechtl durch die WG Merz.
Am 12.5.1993 in Anwesenheit von Dipl.Ing. Haslwanter, Ing. Holzhammer und Bgm Fasching erklärt sich die WG Merz zu einer Abschlagszahlung von 750.000.- ATS an die WG Stumm für den Zusammenschluss bereit.

1993: 26.5. Außerordentliche VV der der WG Merz. Obmann Ortner erklärt, dass bereits 1985 Probleme mit der ausreichenden Wasserversorgung für die Merz bestanden. Somit konnten für 10 Neuanschlussbewerber keine Bewilligungen erteilt werden. Die WG Stumm verlangt 750.000.- als einmalige Abschlagszahlung und 300.000.-ATS für die im Jahre 1987 errichtete Verbindungsleitung. Insgesamt also 1.050.000.- ATS.
Vorhandene Eigenmittel ca 500.000.- Aufzubringen zusätzlich 550.000.- ATS. Demgegenüber stünden Errichtungskosten für die neue Wasserversorgung durch Quell Neuerschließung und Hochbehälter von 2,5 Mill. ATS. Die Vollversammlung stimmt mit 37 ja, 10 nein und 5 ungültigen Stimmen für den Zusammenschluss. Bei einer Zusammenkunft beider Ausschüsse werden die genauen Bedingungen festgeschrieben (11.6. 1993) Der Zusammenschlusswird mit 1.1.1994 rechtskräftig.

1994: Im Februar und März finden noch 2 ASS statt, wobei infolge ausreichen=Schüttung der Merzner Quellen kein Wassermangel besteht und man beschließt, nur die in der Kasse befindlichen Reserven von 500.000.-ATS an die WG Stumm als Abschlagszahlung zu leisten. Dadurch wurden die Mitglieder der WG Merz zu keinen weiteren Zahlungen verpflichtet. Herr Josef Gruber wird ersucht, weiterhin die Anlagen in der Merz als Wasserwart zu betreuen, außerdem soll Ortner Franz und Lechner Max jun. im Ausschuss der WG Stumm vertreten sein.
Mit der ASS vom 14.3.1994 endet die Protokollführung der WG Merz.